Parascha Inspiration – Emor

Leviticus 21 וַיֹּ֤אמֶר ה֙‘ אֶל־משֶׁ֔ה אֱמֹ֥ר אֶל־הַכֹּֽהֲנִ֖ים בְּנֵ֣י אַֽהֲרֹ֑ן וְאָֽמַרְתָּ֣ אֲלֵהֶ֔ם לְנֶ֥פֶשׁ לֹֽא־יִטַּמָּ֖א בְּעַמָּֽיו: כִּ֚י אִם־לִשְׁאֵר֔וֹ הַקָּרֹ֖ב אֵלָ֑יו לְאִמּ֣וֹ וּלְאָבִ֔יו וְלִבְנ֥וֹ וּלְבִתּ֖וֹ וּלְאָחִֽיו: וְלַֽאֲחֹת֤וֹ הַבְּתוּלָה֙ הַקְּרוֹבָ֣ה אֵלָ֔יו אֲשֶׁ֥ר לֹא־הָֽיְתָ֖ה לְאִ֑ישׁ לָ֖הּ יִטַּמָּֽא: 1 

Und der HERR sprach zu Mose: Rede zu den Priestern, den Söhnen Aarons, und sage zu ihnen: Keiner von ihnen darf sich[1] an einer Leiche[2] unrein machen unter seinen Volksgenossen[3], 2 außer an seiner Blutsverwandtschaft, die[4] ihm nahesteht: an seiner Mutter und an seinem Vater, seinem Sohn, seiner Tochter und seinem Bruder 3 und an seiner Schwester, der Jungfrau, die ihm nahesteht, die noch keinem Mann zu eigen geworden ist; wegen dieser darf er sich unrein machen. (Elberfelder)

Die Parascha Emor beginnt mit Regeln für Kohens betreffs Beisetzungen und Erdbegräbnissen. Da die Gegenwart eines toten Körpers eine Person «Tuma», unrein, macht, bestehen für Kohens (Priester) sehr strikte Regeln im Bezug zu ihrem Aufenthalt bei toten Körpern. In der Parasha wird klar, dass Kohens sich nur durch Beisetzung und Erdbestattung von sehr nahen Verwandten Tuma machen dürfen.

Wer ist so ein naher Verwandter? Die Torah erläutert dies genauestens. Ein naher Verwandter ist ein Vater, eine Mutter, ein Kind, ein Bruder oder eine unverheiratete Schwester. Nur diese Verwandten sind als nahe Verwandte bezeichnet. Und nur für diese nahen Verwandten dürfen Kohens Tuma werden durch Teilnahme an ihren Beisetzungen und Erdbestattungen.Das Kaddisch ist ein jüdisches Gebet, das es schon seit der Antike gibt. Das Vaterunser weist darauf hin, und es ist ein wesentlicher Bestandteil jedes Synagogen-Gottesdienstes. Genaugenommen werden in traditionellen Schacharit/Mussaf-Gottesdiensten verschiedene Formen des Kaddischs vorgetragen und dies bis zu dreizehn Mal. Die am häufigsten rezitierte Form der in den Synagogen-Gottesdienst aufgenommenen Kaddisch ist das Kaddisch der Trauernden.

Die früheste Erwähnung des Kaddischs der Trauernden geht auf das zwölfte Jahrhundert n. Chr. zurück. In letzter Zeit versteht man unter dem Kaddisch der Trauernden vermehrt DAS Kaddisch der Synagoge und des Synagogen-Gottesdienstes. Im ersten Jahr nach dem Tod eines nahen Verwandten sprechen Trauernde in jedem Synagogen-Gottesdienst das Kaddisch, und danach an jedem Jahrestag des Todes. Sie sagen das Kaddisch auch am Schabbat nach dem Jahrestag des Todes des nahen Verwandten.

Wer sollte aufstehen und das Kaddisch der Trauernden sprechen? Die Antwort darauf ist begründet in der Definition der Torah über die nahen Verwandten. Leviticus 21:1-3 legt fest, wer ein naher Verwandter eines Kohens ist, und die Rabbiner übernahmen diese Definition und wendeten sie auf das Kaddisch der Trauernden an. Konsequenterweise steht jemand auf und spricht das Kaddisch, wenn ein naher Verwandter, also Vater, Mutter, Bruder, Sohn, Tochter oder unverheiratete Schwester gestorben ist. Für sonst jemanden, der stirbt, egal wie sehr geliebt, wird das Sprechen des Kaddischs nicht vorgeschrieben. Auf diese Weise wissen alle in der Synagoge Anwesenden, dass diejenigen, die aufstehen, um das Kaddisch zu sprechen, dies in Würdigung des Todes eines nahen Verwandten tun. Im Weiteren kennen alle in der Synagoge Anwesenden die Definition eines nahen Verwandten.

Wenn jemand nicht ein naher Verwandter des Verstorbenen ist, der Verstorbene aber einen besonderen Platz in dessen Herzen hatte, kann derjenige still das Kaddisch der Trauenden mitsprechen mit dem nahen Verwandten, er bleibt dazu aber sitzen. Eine andere Form der Würdigung des Verstorbenen, der kein naher Verwandter ist, ist das laute und deutliche Sprechen der im Kaddisch der Trauernden enthaltenen Antworten. Unter keinen Umständen aber sollte sich jemand durch Aufstehen zum Kaddisch der Trauernden als naher Verwandter ausgeben, ohne ein naher Verwandter zu sein.

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Rabbi Steven Bernstein

Steve was born on Lag B’Omer in Ann Arbor, MI but was raised in Gainesville, FL. The son of two University of Florida professors, he excelled in the sciences in school. In addition to his normal academic studies, he pursued his Jewish education studying with many Rabbis and professors of Judaic Studies from the University including visiting Rabbis such as Abraham Joshua Heschel and Shlomo Carlebach.