Parascha Inspiration – Pinchas

ד. וַיֹּ֨אמֶר יְהֹוָ֜ה אֶל־משֶׁ֗ה קַ֚ח אֶת־כָּל־רָאשֵׁ֣י הָעָ֔ם וְהוֹקַ֥ע אוֹתָ֛ם לַֽיהֹוָ֖ה נֶ֣גֶד הַשָּׁ֑מֶשׁ וְיָשֹׁ֛ב חֲר֥וֹן אַף־יְהֹוָ֖ה מִיִּשְׂרָאֵֽל:

ה. וַיֹּ֣אמֶר משֶׁ֔ה אֶל־שֹֽׁפְטֵ֖י יִשְׂרָאֵ֑ל הִרְגוּ֙ אִ֣ישׁ אֲנָשָׁ֔יו הַנִּצְמָדִ֖ים לְבַ֥עַל פְּעֽוֹר:

Und ADONAI sprach zu Mose: Nimm alle Obersten des Volkes und hänge sie auf für den HERRN, das Gesicht der Sonne zugewandt, damit der brennende Zorn ADONAIS von Israel abgewendet wird! Und Mose sprach zu den Richtern Israels: «Jedermann töte seine Leute, die sich unter das Joch des Baal-Peor begeben haben!» 

4.Mose 25,4-5

In der Torahlesung dieser Woche wird uns die Geschichte von Pinchas und Simri berichtet. In den Kapiteln 28 und 29 finden wir eine Auflistung der nationalen Opfer. Ich möchte jeden ermutigen, sich die nationalen Opfer noch einmal anzusehen.

In der Geschichte über Pinchas sehen wir eine kleine, scheinbar unwichtige Abgrenzung zwischen zwei verschiedenen Gruppen innerhalb des Volkes. Viel Verwirrung über die Aussagen der Besora (die Gute Nachricht) sind zurückzuführen auf das Nichtbeachten dieser Abgrenzung.

In der Erzählung über Pinchas wurden die Kinder Israels durch Frauen aus Midia verführt. Die Verführung führte zu Awoda Sara, Götzendienst, und HaSchems Zorn entbrannte. Es ist sehr wichtig zu erkennen, welche Gruppe innerhalb der Kinder Israels sich zu Awoda Sara gezogen fühlte. Es sind die örtlichen Vorsteher, später Älteste genannt. In 4.Mose 25,4 lesen wir, dass das die Gruppe ist, die HaSchem strafen will. Und wer soll die Strafe vollziehen? Die Richter. Zweifelsohne handelt es sich bei den Richtern und den Leitern (Ältesten) um zwei unterschiedliche Menschengruppen. Die Richter waren gerechte Männer, die Mose ausgewählt hatte, weil sie Männer HaSchems waren. Die Vorsteher der Familien, Sippen und Stämme führten die Kinder Israels an Awoda Sara heran, aus Trotz gegenüber HaSchem. Es ist HaSchems Wunsch, dass die korrekt handelnde Gruppe, die Richter, die falsch handelnde Gruppe bestraft.

Es gibt viele Beispiele, in denen die örtlichen Vorsteher (die Vorsteher der Familien, Sippen und Stämme) die Kinder Israels zum Götzendienst führen. Nirgends sehen wir, dass die Richter Israels solches tun. In der Besora lesen wir von Kritik an den Traditionen der Ältesten. Es zieht sich gleichbleibend durch den ganzen Tanach, dass die Ältesten immer wieder Israel zu Awoda Sara führten. Ein großer Irrglaube ist jedoch die Vorstellung, dass mit den Traditionen der Ältesten, von denen die Besora spricht, die mündliche Tradition der Schriftgelehrten und Pharisäer gemeint ist. Die Pharisäer sind nicht Älteste der örtlichen Leiterschaften, Vorsteher der Familien, Sippen und Stämme. Die Pharisäer sind Erben der Aufgaben der Anschei Knesset HaGedola (der Männer der Großen Versammlung), welche das Werk der Propheten weiterführten. Dies sind zwei unterschiedliche Menschengruppen.

Die Traditionen der Ältesten, von denen Besora spricht, haben nichts mit dem mündlichen Gesetz zu tun. Die Traditionen der Ältesten führten die Kinder Israels zum Götzendienst, das mündliche Gesetz der Pharisäer tut nichts dergleichen. Deshalb ist Kritik an den Traditionen der Ältesten nicht gleichgesetzt mit Kritik an den Pharisäern. Deshalb ist Jeschuas Anweisung in Matthäus 23 völlig widerspruchsfrei: «Die Schriftgelehrten und Pharisäer sitzen auf dem Stuhl des Mose, achtet darauf, alles zu tun, was sie euch sagen.» Weil die Pharisäer die Traditionen der Ältesten nicht unterstützten, steht diese Aussage Jeschuas nicht im Widerspruch zu seinen anderen Lehren. In Wahrheit erlauben die Lehren der Ältesten Assimilation und Hellenismus, gemäß der Doktrin der Sadduzäer. Dies ist lediglich eine Fortsetzung dessen, wie die Ältesten die Israeliten zu Awoda Sara führten. Die Traditionen der Ältesten sind es, gegen die sich die Lehre der Pharisäer ausdrücklich richtet.

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Rabbi Steven Bernstein

Steve was born on Lag B’Omer in Ann Arbor, MI but was raised in Gainesville, FL. The son of two University of Florida professors, he excelled in the sciences in school. In addition to his normal academic studies, he pursued his Jewish education studying with many Rabbis and professors of Judaic Studies from the University including visiting Rabbis such as Abraham Joshua Heschel and Shlomo Carlebach.