כֹּֽה־אָמַ֞ר יְהֹוָ֣ה צְבָא֗וֹת צ֣וֹם הָֽרְבִיעִ֡י וְצ֣וֹם הַֽחֲמִישִׁי֩ וְצ֨וֹם הַשְּׁבִיעִ֜י וְצ֣וֹם הָֽעֲשִׂירִ֗י יִֽהְיֶ֚ה לְבֵית־יְהוּדָה֙ לְשָׂשׂ֣וֹן וּלְשִׂמְחָ֔ה וּֽלְמֹֽעֲדִ֖ים טוֹבִ֑ים וְהָֽאֱמֶ֥ת וְהַשָּׁל֖וֹם אֱהָֽבוּ:
So spricht der HERR der Heerscharen: Das Fasten des vierten und das Fasten des fünften und das Fasten des siebten und das Fasten des zehnten Monats wird dem Haus Juda zum Jubel und zur Freude und zu fröhlichen Festzeiten werden. Doch liebt die Wahrheit und den Frieden!
Sach.8,19
In Jeremia 40-41 und in 2. Könige 25 wird die Geschichte von Gedalja erzählt. Nach der Zerstörung des Salomonischen Tempels wurden 90% des jüdischen Volkes nach Babylonien deportiert und die verbleibenden 10% befanden sich zerstreut in Judäa und der näheren Umgebung.
Ganz nach seiner Gewohnheit bestimmte Nebukadnezar aus den im Land verbliebenen Bewohnern einen lokalen Leiter, den er mit der Verwaltung betraute und der dafür sorgte, dass das Land, als Teil des Babylonischen Reiches, wieder seinen Ertrag lieferte. Der von Nebukadnezar bestimmte Leiter war Gedalja.
Die in und um Judäa zerstreuten Verbliebenen vereinten sich um Gedalja, und nutzten somit die Gelegenheit, dass das jüdische Land weiter bestand, wenn auch als Teil des Babylonischen Reiches. Unter Gedalja konnte sich das Land erholen, Jerusalem konnte wiederaufgebaut werden und auch der Wiederaufbau des Tempels begann.
Doch im Land herrschten politisch motivierte Eifersüchteleien. Ismael erhob sich und ermordete Gedalja, an Rosch HaSchana. Damit war die Geduld Nebukadnezars erschöpft und die Chance der Juden, ihr Land selber zu regieren, vertan. Jeremia floh mit einigen Übriggebliebenen nach Ägypten.
Um dieses tragischen Geschehens zu gedenken etablierte die Anschei Knesset HaGedola (die Männer der Großen Versammlung) ein Fasten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Das Fasten wurde auf den dritten Tischrei gelegt statt auf den ersten, damit an Rosch HaSchana kein Trauern und Klagen herrsche. Dieses Fasten wird das Fasten des siebten Monats oder, gebräuchlicher, das Gedalja-Fasten genannt. Es ist einer jener vier Fastentage, die in Sach.8,19 aufgezählt werden, und wird bis heute gehalten – als ‘kleiner’ Fastentag wird an ihm von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht gegessen und nicht getrunken. Das Gedalja-Fasten fällt dieses Jahr auf Montag, den 21. September und wir beklagen an ihm die wegen Sinat Chinam (grundlosem Hass) verpasste Gelegenheit. Leider bleibt grundloser Hass bis in unsere Tage ein Problem unter uns. Während der Hohen Feiertage ist es unerlässlich, dass wir unsere Herzen durchsuchen und uns im Gedenken an Gedalja von grundlosem Hass reinigen, so gut wir nur können.
Schabbat Schalom und LeSchana Tova.