Parascha Inspiration – Chaje Sara

וַיֹּ֧סֶף אַבְרָהָ֛ם וַיִּקַּ֥ח אִשָּׁ֖ה וּשְׁמָ֥הּ קְטוּרָֽה:

Und Abraham nahm eine andere Frau, ihr Name war Ketura.

1.Mose 25,1

Die Torah-Lesung dieser Woche macht uns mit einem sehr wichtigen Konzept innerhalb der geschichtlichen Erzählungen bekannt. Abraham nimmt sich eine neue Frau. Doch wer ist diese Frau? Woher kam sie? Sowohl 1.Mose 25 wie auch die Weisen Israels geben uns hierzu eine Erklärung.

Bereschit Rabba (rabbinische Interpretation des ersten Buchs Mose) erklärt, Ketura sei eigentlich Hagar, Abrahams frühere Konkubine und die Mutter Ismaels. Die Weisen Israels berichten uns, Hagars Name sei umgewandelt worden in Ketura, weil sie gefestigt worden war in Mizwot und guten Taten. Deshalb wurde sie nach der ‘Ketoret’, dem Räucheropfer, benannt.

Im Vers 6 von Kapitel 25 sehen wir, dass die Kinder von Abrahams Konkubinen Geschenke erhielten und weggeschickt wurden. Jedoch, in diesem Text gibt es eine Anomalie. Im Begriff Konkubinen fehlt das Jod (hebräisches i), welches nötig wäre, damit der Begriff in der Mehrzahl stehen würde. Dies ist eine sogenannte unvollständige Schreibweise. Die Schreibweise ist nicht falsch, sondern die Schreibweise ist absichtlich unvollständig, um uns etwas in der Erzählung zu lehren. Die Lektion in diesem Fall ist, dass Abraham nicht mehrere Konkubinen hatte, sondern dass er nur eine Konkubine hatte, Hagar/Ketura. Also, anstelle der korrekten Schreibweise der Mehrzahl steht hier die Einzahl, Konkubine.

1.Mose 25,9 berichtet, Isaak und Ismael hätten gemeinsam ihren Vater Abraham beerdigt. Es ist wichtig, diese Wiedervereinigung der Brüder zu bemerken. Sie ist eine Vorhersage der endgültigen Erlösung, wenn Abrahams Kinder, also die Kinder Israels und die Kinder Ismaels zusammenkommen. Also die Söhne von Sara und Ketura versöhnen sich in ihrem Glauben und in ihrer Liebe zu ihrem Vater Abraham.

Schabbat Schalom.

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Rabbi Steven Bernstein

Steve was born on Lag B’Omer in Ann Arbor, MI but was raised in Gainesville, FL. The son of two University of Florida professors, he excelled in the sciences in school. In addition to his normal academic studies, he pursued his Jewish education studying with many Rabbis and professors of Judaic Studies from the University including visiting Rabbis such as Abraham Joshua Heschel and Shlomo Carlebach.