Parascha Inspiration – Wajerah

הִנֵּה־זֶ֣ה הָיָ֔ה עֲו‍ֹ֖ן סְדֹ֣ם אֲחוֹתֵ֑ךְ גָּא֨וֹן שִׂבְעַת־לֶ֜חֶם וְשַׁלְוַ֣ת הַשְׁקֵ֗ט הָ֚יָה לָהּ֙ וְלִבְנוֹתֶ֔יהָ וְיַד־עָנִ֥י וְאֶבְי֖וֹן לֹ֥א הֶֽחֱזִֽיקָה:

Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Stolz, Fülle von Brot und sorglose Ruhe hatten sie und ihre Töchter, aber die Hand des Elenden und des Armen stärkte sie nicht.

Hesekiel 16,49

Die Torah-Lesung dieser Woche enthält mehrere wichtige Erzählungen. Eine davon ist die Geschichte der Zerstörung von Sodom und Gomorrah. Nach der Torah war die Sünde von Sodom und Gomorrah so groß, dass sie zu HaSchem schrie. Worin aber bestand ihre große Sünde?

Die Antwort auf diese Frage finden wir nicht direkt in unserer Wochenlesung. Dort lesen wir nur, ihre Sünde sei groß gewesen. Um etwas über die Art dieser Sünde zu erfahren, müssen wir lesen, was in Hesekiel 16 darüber geschrieben steht. 

Es gibt zahlreiche Lehren und Vermutungen über die große Sünde von Sodom und Gomorrah. Die meisten dieser Lehren gehen von der einen oder anderen verabscheuungswürdigen Art der Sexualität aus. In Hesekiel 16 jedoch sehen wir, dass gemäß der Ansicht von HaSchem die große Sünde, welche den Aufschrei zu ihm verursachte, überhaupt nichts mit Sexualität zu tun hatte, sondern vielmehr mit Stolz und mit der fehlenden Unterstützung der Armen.

Hierin besteht die große Sünde von Sodom und Gomorrah: Sie reichten den Armen keine helfende Hand. Moderne Lehrmeinungen weisen uns nicht auf die wirkliche Sünde von Sodom und Gomorrah hin, die Torah aber tut es. Lot legt Wert darauf, seine Hand in Nächstenliebe und Gastfreundschaft dem Fremden entgegenzustrecken. Er tut dies sogar, obwohl er damit sein eigenes Leben in Gefahr bringt. Er reicht den Fremden die Hand der Nächstenliebe und der Gastfreundschaft. Das ist Rechtschaffenheit in einer ungerechten Stadt. Als Folge davon werden Lot und seine Familie gerettet. Nicht alle von Lots Handlungen können als gerecht bezeichnet werden. Er war bereit, der Menge seine Töchter herauszugeben und dies ist sicherlich ein sehr fragwürdiges Verhalten. Und doch unterschied sich Lots Verhalten ganz entscheidend von dem der übrigen Menschen der Stadt, denn er zögerte nicht, dem Fremden und Bedürftigen seine Hand entgegenzustrecken. 

Schabbat Schalom.

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Rabbi Steven Bernstein

Steve was born on Lag B’Omer in Ann Arbor, MI but was raised in Gainesville, FL. The son of two University of Florida professors, he excelled in the sciences in school. In addition to his normal academic studies, he pursued his Jewish education studying with many Rabbis and professors of Judaic Studies from the University including visiting Rabbis such as Abraham Joshua Heschel and Shlomo Carlebach.