Paraschah Inspiration – Wa’etchanan 5782

שְׁמַ֖ע יִשְׂרָאֵ֑ל יְהֹוָ֥ה אֱלֹהֵ֖ינוּ יְהֹוָ֥ה | אֶחָֽד: וְאָ֣הַבְתָּ֔ אֵ֖ת יְהֹוָ֣ה אֱלֹהֶ֑יךָ בְּכָל־לְבָֽבְךָ֥ וּבְכָל־נַפְשְׁךָ֖ וּבְכָל־מְאֹדֶֽךָ: וְהָי֞וּ הַדְּבָרִ֣ים הָאֵ֗לֶּה אֲשֶׁ֨ר אָֽנֹכִ֧י מְצַוְּךָ֛ הַיּ֖וֹם עַל־לְבָבֶֽךָ: וְשִׁנַּנְתָּ֣ם לְבָנֶ֔יךָ וְדִבַּרְתָּ֖ בָּ֑ם בְּשִׁבְתְּךָ֤ בְּבֵיתֶ֨ךָ֙ וּבְלֶכְתְּךָ֣ בַדֶּ֔רֶךְ וּבְשָׁכְבְּךָ֖ וּבְקוּמֶֽךָ: וּקְשַׁרְתָּ֥ם לְא֖וֹת עַל־יָדֶ֑ךָ וְהָי֥וּ לְטֹֽטָפֹ֖ת בֵּ֥ין עֵינֶֽיךָ: וּכְתַבְתָּ֛ם עַל־מְזֻז֥וֹת בֵּיתֶ֖ךָ וּבִשְׁעָרֶֽיךָ:

Höre, o Israel: Der Herr ist unser Gott; der Herr ist Eins. Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Möglichkeiten. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deine Söhne lehren und von ihnen reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. Und du sollst sie als Zeichen auf deine Hand binden, und sie sollen eine Zierde sein zwischen deine Augen. Und du sollst sie an die Türpfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben.

5.Mose 6,4-9

Die Torah-Lesung dieser Woche enthält eine Wiederholung der Dibraja (Die 10 Gebote) und des Sch’ma. In Markus 12 wird Jeschua von einem Torahlehrer gebeten, die wichtigste Mizwah (Gebot) zu benennen. Gerade zuvor hatte Jeschua die Theologie der Sadduzäer widerlegt. Dies ist etwas, was er bei den Pharisäern nie getan hat. Er hat die Pharisäer immer wieder auf ihr heuchlerisches Verhalten angesprochen, ihre Theologie aber hat Jeschua nie in Frage gestellt.

Deshalb nähert sich der Torahlehrer mit seiner Frage Jeschua in freundlicher Art und Weise. Und er erhielt von Jeschua eine überaus erfreuliche Antwort. Jeschuas Antwort passte genau in das pharisäische Verständnis und in ihre Theologie.

Auf den ersten Blick scheint Jeschua dem Torahlehrer mit einem Zitat aus 5.Mose 6,4-5 zu antworten. Allerdings zitiert Jeschua die Torah nicht genau, sondern er bezieht das Konzept des Verstandes bzw. des Verständnisses mit ein. Da es ein Verstoß gegen die Torah ist, ihr etwas hinzuzufügen, wissen wir, dass Jeschua dies hier nicht getan hat. Doch er legte die Torah aus und erklärte sie. Und genau das ist die Definition des mündlichen Gesetzes.

Der Torahlehrer war, weil er ein Lehrer der Torah war, nicht dumm. Er wusste, dass Jeschua hier nicht die Torah zitierte. Und der Toralehrer hatte kein Problem damit, dass Jeschua eine Auslegung gemäß dem mündlichen Gesetz und dem entsprechenden Verständnis des Torahtextes gab. Der Zweck des mündlichen Gesetzes bestand für die Torahlehrer und Pharisäer darin, die Auslegung und das Verständnis des Tanach (die hebräische Bibel) zu vermitteln.

Schabbat Schalom.

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Rabbi Steven Bernstein

Steve was born on Lag B’Omer in Ann Arbor, MI but was raised in Gainesville, FL. The son of two University of Florida professors, he excelled in the sciences in school. In addition to his normal academic studies, he pursued his Jewish education studying with many Rabbis and professors of Judaic Studies from the University including visiting Rabbis such as Abraham Joshua Heschel and Shlomo Carlebach.