Paraschah Inspiration – Re’eh

שָׁל֣וֹשׁ פְּעָמִ֣ים | בַּשָּׁנָ֡ה יֵֽרָאֶה֩ כָל־זְכ֨וּרְךָ֜ אֶת־פְּנֵ֣י | יְהֹוָ֣ה אֱלֹהֶ֗יךָ בַּמָּקוֹם֙ אֲשֶׁ֣ר יִבְחָ֔ר בְּחַ֧ג הַמַּצּ֛וֹת וּבְחַ֥ג הַשָּֽׁבֻע֖וֹת וּבְחַ֣ג הַסֻּכּ֑וֹת וְלֹ֧א יֵֽרָאֶ֛ה אֶת־פְּנֵ֥י יְהֹוָ֖ה רֵיקָֽם: אִ֖ישׁ כְּמַתְּנַ֣ת יָד֑וֹ כְּבִרְכַּ֛ת יְהֹוָ֥ה אֱלֹהֶ֖יךָ אֲשֶׁ֥ר נָֽתַן־לָֽךְ:

Dreimal im Jahr soll jeder Mann vor dem Herrn, eurem Gott, erscheinen, an dem Ort, den er erwählen wird: am Fest der Mazzot (ungesäuerte Brote), am Fest der Wochen und am Fest der Sukkot (Laubhütten), und sie sollen nicht mit leeren Händen vor dem Herrn erscheinen. [Ein jeder] Mann [soll] so viel [bringen], wie er sich leisten kann, nach dem Segen des Herrn, deines Gottes, den er euch gegeben hat.

5.Mose 16,16-17

Am Ende der Torah-Lesung dieser Woche steht das Gebot, wann sich die Kinder Israels im Tempel versammeln sollen; nämlich dreimal jährlich soll sich ganz Israel im Tempel versammeln: zu Pessach, Schawu’ot und Sukkot.

Es ist interessant, dass Israel kein Gebot erhält, sich zu anderen Zeiten im Tempel zu versammeln. Es gibt kein Gebot, sich an Jom Kippur zu versammeln und es gibt keines dafür, dies an Rosch HaSchanah zu tun. Auch gibt es kein Gebot, sich am Schabbat zu versammeln. Das Gebot besagt nur, sie sollen sich zu Pessach, Schawu’ot und Sukkot beim Tempel versammeln.

Wenn sich Israel zu diesen Festen versammelt, müssen die Männer eine Opfergabe bringen. Ein ganzes Traktat des Talmuds, Traktak Chagigah, behandelt diese Opfergabe ausführlich. Ein Chag ist ein Pilgerfest, Chagigah ist das Festopfer. Am Morgen des ersten Tages dieser Feste kamen alle Männer in den Tempel und brachten ihr Opfer dar. Diese wurden geschlachtet und zubereitet – sie wurden entweder gebraten oder geschmort. Danach erhielten die Opfernden sie zurück, damit sie sie in ihren Häusern beim fröhlichen Fest von ganz Israel verzehren konnten. Dieses Festessen bedeutete für jedes der Häuser der Kinder Israels die Eröffnung des jeweiligen Pilgerfestes.

Während des Pessachfestes stammte der Großteil des Fleisches auf dem Seder-Tisch aus den Chagigah, nicht aus den Pessach-Opfern. An den Pilgerfesten befanden sich Millionen von Menschen in Jerusalem, und in jedem Haushalt lebten deshalb Dutzende von Menschen. Trotzdem brachte jeder Haushalt nur ein Pessach-Opfer dar. Jeder Haushalt bestand jedoch zur Hälfte aus Männern und Knaben. Da sie alle ein Chagigah bringen mussten, gab es auf dem Seder-Tisch viel Fleisch.

Das Gebot, das Pessach zu essen, galt für ganz Israel. Damit auch wirklich jeder ein Stück davon bekam, wurde das Pessach vom Fleisch des Chagigah getrennt gehalten und erst am Ende des Sederabends verteilt. Dann wurde für jeden Teilnehmer ein Stück des Pessach-Opfers auf ein Stück Mazze gelegt und ihm gegeben. Sobald jeder sein gebotenes Stück des Pessach erhalten hatte, wurde der Segen gesprochen und das Pessach gegessen. Das Stück Mazze, auf welches das Pessach gelegt wurde, heißt auf Griechisch Afikomen. Diese Zeremonie wurde durchgeführt, um sicherzustellen, dass jeder das Pessach aß und damit es nicht mit dem Chagigah verwechselt wurde.

Schabbat Schalom!

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Rabbi Steven Bernstein

Steve was born on Lag B’Omer in Ann Arbor, MI but was raised in Gainesville, FL. The son of two University of Florida professors, he excelled in the sciences in school. In addition to his normal academic studies, he pursued his Jewish education studying with many Rabbis and professors of Judaic Studies from the University including visiting Rabbis such as Abraham Joshua Heschel and Shlomo Carlebach.