Parascha Inspiration – Noach

מִכֹּ֣ל | הַבְּהֵמָ֣ה הַטְּהוֹרָ֗ה תִּקַּח־לְךָ֛ שִׁבְעָ֥ה שִׁבְעָ֖ה אִ֣ישׁ וְאִשְׁתּ֑וֹ וּמִן־הַבְּהֵמָ֡ה אֲ֠שֶׁ֠ר לֹ֣א טְהֹרָ֥ה הִ֛וא שְׁנַ֖יִם אִ֥ישׁ וְאִשְׁתּֽוֹ: גַּ֣ם מֵע֧וֹף הַשָּׁמַ֛יִם שִׁבְעָ֥ה שִׁבְעָ֖ה זָכָ֣ר וּנְקֵבָ֑ה לְחַיּ֥וֹת זֶ֖רַע עַל־פְּנֵ֥י כָל־הָאָֽרֶץ:

Nimm von allen reinen Tieren je sieben und sieben mit dir, das Männchen und sein Weibchen; von den unreinen Tieren je eins und eins, das Männchen und sein Weibchen. Auch von den Vögeln des Himmels je sieben Paare, Männchen und Weibchen, um auf dem ganzen Erdboden Nachkommen am Leben zu erhalten.

(2.Mose 7,2-3)

Wie so oft im ersten Buch Mose enthält auch diese Parascha eine Geschichte, mit der nahezu jedermann vertraut ist: die Erzählung von Noah und der Sintflut. Wie es in der Geschichte heißt, teilte HaSchem Noah mit, dass die Erde zerstört werden wird, und Noah führte die Tiere paarweise in die Arche. In Kapitel 7 aber lesen wir, dass sich die Geschichte nicht genau so zugetragen hatte.

Noah rettete nicht ein Paar von jeder Tierart vor dem Untergang. Sondern, er rettete ein Paar von den unreinen Tieren und sieben Paare von den reinen Tieren. Dies lässt eine Frage aufkommen: woher weiß Noah, welche Tiere rein sind und welche unrein? Bis dahin steht nirgendwo in der Torah etwas darüber, welche Tiere rein sind und welche unrein. Wie also kann Noah dies wissen?

Diese einfache Frage führt uns zu verschiedenen spannenden Folgerungen. Zum Ersten, es bestand also von Anfang an eine Unterscheidung zwischen reinen und unreinen Tieren. Zum Zweiten, was genau bedeutete rein und unrein, insbesondere deshalb, weil die Menschheit zu jenem Zeitpunkt ja noch gar kein Fleisch ass? Und drittens, Noah war der Unterschied zwischen reinen und unreinen Tieren bekannt, doch weshalb?

Diese dritte Frage ist die schwierigste. Denn es ist klar, dass niemand Anweisungen erteilt hatte darüber, welche Tiere rein sind und welche nicht. Diese Anweisung steht bis dahin nirgends in der Torah, doch es gibt keinen anderen Weg, auf welchem Noah zu seiner Kenntnis von rein und unrein gekommen sein könnte.

Die Schlussfolgerung ist verblüffend. Es existieren erhaltene Anweisungen, die so nicht in der Torah stehen. Die schriftliche Torah, also die niedergeschriebenen Anweisungen, enthalten nicht alle von HaSchem gegebenen Instruktionen. Oder, die schriftliche Torah enthält nicht alle detaillierten Aspekte aller von HaSchem gegebenen Anweisungen. Dies bedeutet, es existiert eine mündliche Torah, bzw. von HaSchem mündlich gegebene Anweisungen. Noah hatte also von HaSchem mündliche Anweisung, die mündliche Torah erhalten. In der ganzen Schrift begegnen wir mündlichen Instruktionen HaSchems, welche durch einzelne Menschen mündlich weitergegeben wurden, und dann durch Israel. Konsequenterweise kann kein Zweifel darüber bestehen, dass ein wirkliches Verständnis der Schriften das Verständnis dieser durch HaSchem gegebenen und durch Israel überlieferten mündlichen Anweisungen einschließt. Noah folgte HaSchems mündlichem Gesetz, so wie dies auch Jeschua tat. Wir sollten dies auch tun. Schabbat Schalom.

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Rabbi Steven Bernstein

Steve was born on Lag B’Omer in Ann Arbor, MI but was raised in Gainesville, FL. The son of two University of Florida professors, he excelled in the sciences in school. In addition to his normal academic studies, he pursued his Jewish education studying with many Rabbis and professors of Judaic Studies from the University including visiting Rabbis such as Abraham Joshua Heschel and Shlomo Carlebach.