כִּ֚י הַמִּצְוָ֣ה הַזֹּ֔את אֲשֶׁ֛ר אָֽנֹכִ֥י מְצַוְּךָ֖ הַיּ֑וֹם לֹֽא־נִפְלֵ֥את הִוא֙ מִמְּךָ֔ וְלֹֽא־רְחֹקָ֖ה הִֽוא: לֹ֥א בַשָּׁמַ֖יִם הִ֑וא לֵאמֹ֗ר מִ֣י יַֽעֲלֶה־לָּ֤נוּ הַשָּׁמַ֨יְמָה֙ וְיִקָּחֶ֣הָ לָּ֔נוּ וְיַשְׁמִעֵ֥נוּ אֹתָ֖הּ וְנַֽעֲשֶֽׂנָּה: וְלֹֽא־מֵעֵ֥בֶר לַיָּ֖ם הִ֑וא לֵאמֹ֗ר מִ֣י יַֽעֲבָר־לָ֜נוּ אֶל־עֵ֤בֶר הַיָּם֙ וְיִקָּחֶ֣הָ לָּ֔נוּ וְיַשְׁמִעֵ֥נוּ אֹתָ֖הּ וְנַֽעֲשֶֽׂנָּה:כִּֽי־קָר֥וֹב אֵלֶ֛יךָ הַדָּבָ֖ר מְאֹ֑ד בְּפִ֥יךָ וּבִלְבָֽבְךָ֖ לַֽעֲשׂתֽוֹ:
Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht verborgen vor dir und es ist nicht weit von dir entfernt. Es befindet sich nicht im Himmel, so dass du sagen müsstest: „Wer wird für uns in den Himmel hinaufsteigen und es uns holen und es uns hören lassen, damit wir es tun können?“ Und es ist nicht jenseits des Meeres, dass du sagen müsstest: „Wer wird für uns zur anderen Seite des Meeres hinüberfahren und es uns holen und es uns hören lassen, damit wir es tun können? Vielmehr ist [diese] Sache sehr nahe bei dir; sie ist in deinem Mund und in deinem Herzen, so dass du sie erfüllen kannst.
5.Mose 30,11-14
In den Tagen des Herodes, des Königs von Judäa, gab es einen Kohen (Priester) namens Sacharjah, der zur Familie Abijah gehörte. Seine Frau war eine Nachfahrin Aharons namens Elischewa. Beide waren rechtschaffen vor Gott und hielten alle Mizwot und Gebote ADONAIs tadellos ein. Doch sie hatten keine Kinder, denn Elischewa war unfruchtbar; und beide waren hochbetagt. (Lukas 1,5-7)
Die Torah-Lesung dieser Woche gibt uns das vielleicht wichtigste Gebot der ganzen Torah. Ja, wir sollen Haschem lieben! Und ja, wir sollen unseren Nächsten lieben! Doch, damit wir dies tun können, muss es uns zuallererst möglich sein, die Gebote HaSchems überhaupt zu erfüllen! Oder – andersherum: Wir können sie erfüllen, es liegt in unserem Vermögen. Wahrscheinlich wurde uns gelehrt, es sei unmöglich, HaSchems Mizwot zu halten. Die Torah sagt uns jedoch glasklar, dass dies nicht stimmt. Wir können das Gebot (d. h. alle Gebote) halten, und wir sollten dies tun.
Durch 5.Mose 30,11-14 erhalten wir eine Anleitung zu diesen Überlegungen, denn wir lesen hier, dass uns HaSchem keine Gebote gibt, die wir nicht erfüllen können, oder in anderen Worten: Es gibt keine unmöglichen Gebote. Dies ist das Grundverständnis im Umgang mit den Geboten HaSchems. Er hat uns geboten, sie zu erfüllen und wir sollen sie erfüllen. Dies bedeutet zum Beispiel, dass Frauen nicht verpflichtet sind, Mizwot zu erfüllen, welche sowohl zeitbezogen als auch positiv sind. Wegen ihrer Aufgaben in der Familie hätten wir oft die Situation, dass sich Mizwotwidersprechen. Und in diesem Fall wäre es unmöglich, sie zu erfüllen. Die Lesung dieser Woche versichert uns jedoch: HaSchem gibt uns keine unmöglichen Gebote. Wenn also ein Gebot sowohl positiv als auch zeitbezogen ist, sind Frauen nicht verpflichtet, es zu befolgen. Ebenso sind Männer nicht verpflichtet, die Gebote der Niddah(Reinheitsbestimmungen für die Frau) zu erfüllen. Es ist für Männer schlicht unmöglich, diese Gebote zu erfüllen. Doch alle Gebote sind uns gegeben, und da HaSchem in dieser Lesung sagt, er gäbe keine unerfüllbaren Gebote, ist uns geboten, sie alle zu erfüllen.
Lukas 1 beschreibt die Eltern von Johannes dem Täufer als rechtschaffen; also als Menschen, welche alle MizwotHaschems befolgten. Auch hier sehen wir: Es ist möglich, alle Gebote Haschems zu erfüllen. Sacharja und Elischewa befolgten alle Gebote Haschems – wir können das auch.
Schabbat Schalom.